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les collections aristophil

575

EINSTEIN Albert

(1879-1955).

L.A.S. « Albert », Le Coq près Ostende

29 avril 1933, à MILEVA EINSTEIN ;

2 pages in-4 ; en allemand.

6 000 / 8 000 €

Remarquable lettre à sa première femme,

sur la situation en Allemagne, où il est

considéré comme un adversaire dangereux

par les Nazis

.

[Einstein avait quitté son domicile de Berlin

en décembre 1932 pour passer quelques

mois à l’Institut de technologie de Californie.

La prise du pouvoir par les nazis pendant

son absence le poussa à annoncer le 10

mars qu’il ne rentrerait pas en Allemagne.

Le régime répondit en confisquant ses biens

en Allemagne et en offrant une récompense

pour sa capture, le considérant comme un

ennemi.]

« Liebe Mileva !

Dein Brief hat mich wirklich gefreut und aufs

Höchste überrascht. Es war nicht so sehr die

freundliche Einladung als die Anerkennung,

die mich gefreut hat. Meine materielle Situ-

ation ist keineswegs so schlecht wie es aus-

sieht, da ich nun in Princeton statt in Berlin

eine dauernde Anstellung habe, von der ich

ganz ordentlich leben kann trotz der Ent-

wertung des Dollars, die sicher noch weiter

vorschreiten wird. Die Ersparnisse in Berlin

werde ich allerdings kann mehr wiedersehen.

Denn erstens sind sie beschlagnahmt und

zweitens werden sie wohl schnell entwertet

werden. Denn in Deutschland wird sich das

Tohuwabohu bald sichtbar in der Währung

auswirken. Leider sind auch meine durch

technische Arbeit erlangten Ersparnisse dar-

unter, die ich unseren Kindern zugedacht

habe. Heutzutage ist es kaum möglich, auf

längere Zeit zu sorgen, du alles wackelt.

Die wirtschaftliche Krise in Amerika z.B. ist

ärger als in irgend einem andern Lande;

eine Ersparnis in Geld oder Aktien gibt kei-

nerlei Sicherheit, und irgend welche andere

Dinge würden meine Kraft und Seelenruhe

absorbieren, die ich höher bewerte als alles

andere.

Ich war fest entschlossen, nach Zürich zu

gehen, um Tetel zu sehen. Ich habe es aber

aufgegeben, weil es bei der Überschwem-

mung der Schweiz mit zweifelhaften deut-

schen Elementen nicht ungefährlich wäre.

Selbst hier lebe ich unter besonderem Schutz

der Polizei, da ich von den Nazis als gefähr-

licher Gegner angesehen werde, allerdings

nicht wegen irgend welcher politischer Wir-

kungs-Möglichkeiten sondern wegen meines

Einflusses im Auslande.

Albert werde ich sein Verhalten mir gegen-

über nicht mehr verzeihen, wenn ich auch in

Rechnung stelle, dass dasselbe zum grossen

Teile auf den Einfluss der Frau zurückzu-

führen sein wird. Seine Habsucht wird nicht

auf die Rechnung kommen, der ich so gut

wie nichts hinterlassen werde ; ich bin eigent-

lich ganz froh darüber. Du solltest dafür

sorgen, dass Tetel später nach Deinem Tode

möglichst versorgt ist; besprich Dich mit Dr.

Zürcher, wie es zu machen ist, da auf Albert

und seine Frau kein Verlass ist. Wenn es

möglich sein wird, werde ich auch etwas

für ihn thun, aber es ist zweifelhaft, ob eine

Möglichkeit bestehen wird.

Ich arbeite mit meinem Mitarbeiter mit

schönem Erfolg, das ist meine schönste

Befriedigung. Aber auch sonst kann ich viel

Gutes wirken dank meinem Einfluss aus-

serhalb Deutschlands. Dort aber bin ich

jetzt einer der best gehassten Menschen.

Es ist amusant, wie die menschlichen Bezie-

hungen unstabil und unberechenbar sind.

Sicher ist nur der, der alles mit Gelassenheit

und Humor nimmt und wenig bedarf und

erwartet »...

La lettre de Mileva lui a vraiment fait plaisir. La

situation matérielle d’Einstein est loin d’être

aussi mauvaise qu’il semblerait. Il occupe

à présent un poste permanent à Princeton

au lieu de Berlin, dont il peut vivre très bien,

en dépit de la dévaluation du dollar qui va

certainement se poursuivre. Toutefois, il ne

reverra probablement jamais ses économies

à Berlin : d’abord parce qu’elles ont été

confisquées et, ensuite, parce qu’elles se

sont probablement rapidement dévaluées. En

effet, le chaos qui règne en Allemagne aura

bientôt un effet visible sur la monnaie. Les

économies qu’Einstein avait tirées de ses tra-

vaux technologiques, et qu’il destinait à leurs

enfants, en font malheureusement partie. Il

n’est guère possible alors de prévoir à long

terme puisque tout est instable. La crise éco-

nomique en Amérique, par exemple, est pire

que dans tout autre pays ; les économies en