107
SCIENCES
602
FREUD Sigmund
(1856-1939).
5 L.A.S. « Freud », Wien février-décembre 1915, à Max
NACHMANSOHN ; 6 pages in-4 et 1 page et quart in-8
à son en-tête et adresse
Wien IX, Berggasse 19
(trous de
classeur) ; en allemand.
10 000 / 15 000 €
Intéressante correspondance à un jeune psychiatre, avec qui il va
se brouiller au sujet de l’inconscient
.
[Max NACHMANSOHN (1887-1937), d’origine russe et juive, a étudié la
médecine à Zurich et Francfort, et a reçu une formation de psychiatre
à l’hôpital de Gdansk sous Wallenberg ; lors de son séjour à Zurich, il
a rencontré le pasteur Oskar PFISTER (1873-1956), correspondant de
Freud et Jung ; Nachmansohn a publié en 1915, dans
Internationalen
Zeitschrift für ärztliche Psychoanalyse
, une étude sur « Die Libido
bei Freud und der Eros bei Plato. Ein Vergleich », que Pfister envoie
à Freud alors que ce dernier vient de rompre avec Jung.]
25 février
, après avoir lu l’article… « Meinen Sie übrigens wirklich, daß
ich ein Misverständnis vermieden hätte, wenn ich anstatt Libido-Eros
gewählt hätte? Ich glaube nicht daran. Zu der Monographie über den
Minnesänger kann ich leider derzeit nicht aufmuntern. Deuticke ist
gegenwärtig für keine neue Publikation zu haben »… Freud ne croit
pas qu’il aurait évité un malentendu s’il avait choisi Eros au lieu de
Libido. Il ne peut rien faire pour la monographie sur les Minnesänger,
Deuticke refusant toute nouvelle publication ...
6 juin
. « Von dem Ernst Ihrer Absichten überzeugt, freue ich mich wie
die Anderen hier darauf, Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen.
Ihre Anfrage, ob jetzt die richtige Zeit ist nach Wien zu kommen,
kann ich aber mit voller Bestimmtheit negativ beantworten, fast alle
Mitglieder der Gesellschaft erwarten gegenwärtig durch Kriegsdienst-
leistung abberufen oder voll in Anspruch genommen zu werden. Ich
selbst möchte die Stadt in einigen Wochen verlassen. Wenn Sie z.B.
nächste Woche kämen könnte ich nicht einmal versprechen, daß
diejenigen sich Ihnen widmen könnten an deren Verkehr Ihnen am
meisten gelegen sein wird, wie z.B. Rank.
Das Interesse für ärztliche Behandlungen ist natürlich enorm verringert;
ich habe nur 3 Patienten u soviel wie keinen Zulauf. In normalen Zeiten
wäre es mir gewiß leicht geworden, Ihnen binnen kurzem mehrere
Gratisfälle zuzuweisen. Heute möchte ich es nicht auf mich nehmen
Ihnen das Material beizustellen, dessen Sie bedürfen.
Ich erwarte von Ihnen, daß die Schwierigkeiten des Moments Sie
von der Verfolgung Ihres Arbeitsplanes nicht abhalten werden. Wenn
diese abnormen Verhältnisse überwunden sind, werde ich bereit sein
alles, was ich kann, zu thun um Ihre Absichten zu fördern. Sie haben
gewiß Recht anzunehmen, daß trotz unseres geringen Ansehens in
Wien selbst doch hier am meisten für den zu holen ist, der sich in
der PA ausbilden will.
.../...