Lot n° 224

WAGNER (Richard). 1813-1883. L.A.S., Luzern 1er mars 1870, à Carl Ludwig EBERLE ; 3 pages in-8 (fentes aux plis réparées par du papier gommé) ; en allemand.

Estimation : 2 000 - 2 500 €
Adjudication : 7 500 €
Description
Très intéressante lettre sur les répétitions des Meistersinger von Nürnberg à Berlin.

Carl Ludwig EBERLE (1826-1871) était directeur musical du théâtre de Zurich quand il rencontra Wagner en 1853 ;
Wagner le prit comme répétiteur pour la première des Meistersinger von Nürnberg à Munich en 1868, puis pour la reprise de l'oeuvre à Berlin, sous la direction de Karl Eckert (1er avril 1870).

«Seien Sie versichert, dass mich der sinnige Ernst, den mir Ihre Mitteilungen kund geben, recht erfreut hat. Sie sind eben ein rechter deutscher Musiker, und gern hätte ich Ihnen von je einen Wirkungskreis gewünscht, der Ihren guten Dirigentenfähigkeiten, welche ich ja bereits von längerer Zeit in Zürich zu beurtheilen Gelegenheit hatte, einen entsprechenden Spielraum verschafft hätte. Leid thut es mir, dass Sie zuletzt immer nur zu solchen Zeiten in meine Nähe kamen, wo Erschöpfungen jeder Art mich im allgemeinen von zufälligen Bekanntschafts-Erneuerungen abhielten. Auch hat Ihnen wohl die Erfahrung gezeigt, dass ich Niemand viel nützen kann. Richter wird gewiss nie wieder nach München zurückgehen, gerade wie ich selbst. Hat man Ihnen von dort her Anerbietungen gemacht, so ist es wohl möglich, dass dabei auf mich Rücksicht genommen worden ist, obwohl ich selbst in gar keiner Weise mich mehr weder um die Theater- noch sonstigen Musikverhältnisse bekümmere. Finden Sie also eine Anstellung am Münchener Hoftheater vortheilhaft, so nehmen Sie sie getrost ; doch - überlegen Sie sich eben diese meine Voraussetzung.
Ersparen Sie es mir im Uebrigen, für die von Ihnen in Betreff des Einstudirens der Meistersinger mir bericheteten Fälle intervenieren zu sollen. Ich verstehe Sie sehr gut, und gebe Ihnen gewiss in Allem recht (wenngleich ich nicht darüber urtheilen kann, ob den von Ihnen gemeinte Vortrag des “Junker” sich nicht zu grob ausnehmen durfte ; hier ist mit der hochausgehaltenen kurzen Sylbe das drollige schon genug gezeichnet, es braucht nicht übertrieben zu werden ; denn im Ganzen bleibt David immer nett, ein Bube, der sich auf seine “Bildung” etwas einbildet. Thun Sie in Allem, was nur in Ihren Kräften steht, zu grosser Präzision zu gelangen ; vergessen Sie aber nicht dass Sie in Ihrer dortigen sehr untergeordneten Stellung vorsichtig sich zu halten haben, um nicht zu reizen. Wäre ich selbst gekommen, so hätte ich allerdings in Allem mich besser entscheiden können. Die Hauptsache ist und bleibt immer das richtige Tempo. Gewiss wird Herr Kapellm. Eckert Alles was Sie ihm hierüber in nicht verletzender Weise mittheilen können, glücklich zu verwerthen wissen.
Von Allem bitte ich Sie nun noch mich Ihrer Excellenz die Frau Ministerin von Schleinitz ehrerbietigst zu empfehlen, und Ihr die Versicherung zu gehen, dass Ihre treue Anhänglichkeit und Hingebung auch an die Meistersinger mich sehr rühre. Mögen alle gute Geister Herrn Niemann in Hut nehmen ; ich habe von ihm das Unglaublichste erfahren, und bin da her von grossen Störungen seinerseits sehr besorgt. Wie er mit der Stimmlage des Walther zurecht kommen will, begreife ich nicht, und sehe üblen Anmaassungen seinerseits entgegen. Doch, da ich hier, wie in so Vielem, machtlos bin und nichts ändern kann, so wünsche ich nur, wenn es zu den Uebeln, die ich fürchte, kommen soll, nichts wenigstens zu erfahren. Diess ist jetzt meine einzige Stellung, zu allen Aufführungen meiner Werke. Nun, Gott befohlen!»...

Wagner est ravi du sérieux des messages d'Eberle qui est un vrai musicien allemand, et il aurait souhaité pouvoir utiliser les bonnes capacités de direction d'Eberle, qu'il avait pu juger depuis longtemps à Zurich. Il est désolé de ne l'avoir approché que dans des moments d'épuisement, qui empêchaient de faire plus ample connaissance.
En outre, l'expérience a montré que Wagner ne pouvait profiter beaucoup de personne.
Richter ne retournera certainement jamais à Munich, tout comme Wagner, qui ne se soucie absolument pas des relations théâtrales ou musicales. Si l'on propose à Eberle un emploi avantageux au Hoftheater de Munich, il doit assurément le prendre.

Wagner fait confiance à Eberle pour l'étude des Meistersinger. Il recommande de ne pas exagérer la conférence du “Junker” ; dans l'ensemble David doit rester toujours gentil, un gamin qui adore son maître. Il faut tout faire pour atteindre une grande précision.
Mais étant donnée la position très subordonnée d'Eberle, il doit faire attention à ne pas irriter. L'essentiel est et reste toujours le bon rythme. Tout ce qu'Eberle pourra dire au Kapellmeister Karl ECKERT de façon non préjudiciable, sera bien utile. Il le charge de féliciter Mme von Schleinitz, dont la loyauté et le dévouement pour les Meistersinger comptent beaucoup pour lui. Il s'inquiète du ténor Albert Niemann, qui va chanter Walther, et de ses prétentions, alors qu'il risque de ne pas avoir la voix du rôle.
Mais Wagner, étant impuissant et ne pouvant rien changer, souhaite seulement, si les malheurs qu'il redoute se réalisent, en tirer au moins la leçon. C'est maintenant sa seule position pour toutes les performances de ses œuvres. Dieu l'a voulu!...

Wagner-Briefe-Verzeichnis WBV N° 5522.
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