Description
♦ Longue lettre pour vanter une machine d’un inventeur de Koenigsberg, source de progrès, de bien-être, et donc d’amélioration dans le domaine de la pensée, alors que les Lumières sont attaquées.
[David FRIEDLÄNDER (Königsberg 1750-Berlin 1834) est un banquier, négociant, écrivain et philosophe allemand, ami et traducteur de Moses Mendelssohn ; il jouait un rôle éminent dans la communauté juive de Berlin.]
« Wahrend dem, daß wieder die neuerlichen Aufklärungsversuche allerley Einwürfe gemacht werden, erlauben Sie mir ein solches Mittel in Vorschlag zu bringen, und Sie zum Beförderer derselben zu erbitten, wider welches hoffentlich niemand etwas einzuwenden haben wird, nämlich etwas, das die Industrie und mit ihr den Wohlstand, wobei denn gewöhnlich auch bessere Denkungsart sich einzufinden pflegt, ausnehmend befördern kann.
Herr Bötticher, der hier ein Edukationsinstitut mit sehr gutem Fortgange gestiftet hat, und den ich als einen rechtschaffenen, gründlichen Mann kenne, hat ein Spinnrad ausgedacht, von dessen Effekt er in beiliegendem Blatte, nach seiner Bescheidenheit, weit weniger Rühmens macht, als es wirklich verdient. Die Probe, welche das hiesige Polizeidirektorium damit aufsein Erfodern machen ließ, geschah mit einer von ihnen selbst gewählten gemeinen Spinnerin, die, nach einer Stunde Übung, damit so gut als ihrem gewohnten Spinnrade umgehen konnte und, was besonders zu merken, da diese, als eine gichtische Person, sonsten nicht lange im Spinnen anhalten konnte, ihre Fussbewegung hier so erleichtert fand, daß sie sich damit weit länger fortzufahren getraute. Merkwürdig ist besonders der Umstand, daß, wenn man zwei Fäden Garn spinnen will, sich zugleich von selbst zwei Fäden Zwirn, von solcher Gleichheit, als es ohne Maschine schwerlich angeht, und so gut als der beste Klosterzwirn spinnen, und überhaupt, um das mindeste anzugeben, eine gemeine Spinnerin so viel, als drei auf dem besten gewöhnlichen Spinnrade, in derselben Zeit fertigmacht. Auch hat er mich versichert, daß unter den kurzhaarigen Materialien ausgezupfte Seide darauf so fein versponnen werden könne, daß daraus Taffet gewebt werden könnte.
Das hiesige Polizeidirektorium schickte die in Gegenwart ihrer Abgeordneten verfertigten Proben an das Fabrikendepartement des Generaldirektorii in Berlin, mit dem Ersuchen des Erfinders, ihm dafür eine Königl. Prämie auszuwirken ; und in der Tat muss der Nutzen einer solchen Maschine, wenn sie allgemein in Gebrauch gebracht würde, in Millionen gehen. Es bekam aber zur Antwort, daß, nach der mitgekommenen, zwar freilich nicht detaillierten Beschreibung ein solcher Effekt für unmöglich zu halten sei, es wies auch, als man zum zweiten Male die Wirklichkeit desselben dagegen vorstellte, allen weiteren Gesuch hierüber gänzlich ab.
Nun würde zwar Hr. Bötticher, als ein wahrer Weltbürger, gerne sehen, dass allgemeiner Nutzen aus dieser Erfindung gezogen werden könnte ; allein er hat Frau und Kind und muß auf deren Erhaltung sehen. Auch würde sich schon Gelegenheit finden, unter den verschiedenen englischen Schiffskapitänen, die hier ankommen, an einen diese Maschine zu verkaufen, der, da in England, wenn man eine Erfindung, deren Nützlichkeit durch Proben bewiesen ist, aufzeigte, leicht vom Parlament ein Privilegium auf 7 Jahre zur ausschliesslichen Verfertigung einer solchen Maschine erlangt wird, sie ihm abkaufte ; aber er zieht billiger und patriotischer Weise einen Käufer in königlichen Landen vor. Zugleich bemerke ich, daß diese Spinnmaschine hier etwa 2 Rtlr. zu verfertigen koste.
Nun ist sein Ansinnen dieses: daß er diese seine Erfindung an jemanden für 500 Rtlr., sage fünfhundert Taler, dergestalt verkaufen will, daß er sich auf Gewissen und Ehre verbindlich macht, niemand anders von der Beschaffenheit derselben Eröffnung zu tun, zugleich auch Vorschläge zu tun, wie das Geheimnis derselben von niemand entdeckt werden könne, wenn auch mehrere Exemplare davon verfertigt werden, mithin dem Besitzer derselben den ausschliesslichen Besitz derselben zu sichern. Zugleich unterwirft er sich allen Versuchen, die man hier mit ihr anzustellen nötig finden möchte, nur, daß diese nicht aus bloßer Kuriosität geschehen, sondern nur, wenn man vorläufig schon über die Bedingungen einig geworden, weil er bisher von der Neugierde des Publici schon viel Zeitverlust erlitten hat.
Sie haben hier Ihre Verwandten. Wenn Sie für sich oder jemand anders, der diese Acquisition zu machen Lust hätte, die Untersuchung wollen anstellen lassen, so wird sie, vornehmlich bei einem so lauteren und offenen Manne, als Hr. Bötticher ist, auf das pünktlichste geschehen, und die Proben werden Ihnen dann zugeschickt werden können.
Da bey Fabriken ein solches Werkzeug sich für die ausgelegte Prämie in kurzem reichlich bezahlen und der Vorteil in die Augen fallen muß, so glaube ich, dasselbe Departement, welches vorher hierbey so spröde tat, würde bald freigebig genug werden, dem Besitzer desselben das Zehnfache von seinem ausgelegten Capital anzubieten, um diese Maschine zum Gebrauche des Publici zu erkaufen »...
Il veut lui recommander, « alors qu’on élève toutes sortes d’objections contre les récentes tentatives des Lumières », une invention qui permettrait « de favoriser considérablement le développement de l’industrie, et donc du bien-être, qui s’accompagne généralement d’une amélioration dans le domaine de la pensée ».
M. BÖTTICHER, qui a fondé à Königsberg une maison d’éducation, et que Kant tient « pour un homme droit et profond », a inventé un rouet, qui a été testé par la Direction de la Police « avec une fileuse ordinaire qu’ils avaient eux-mêmes choisie ; après une heure de travail, elle avait fait aussi bien qu’avec son rouet habituel, et il est particulièrement remarquable que cette personne, qui souffrait de la goutte, et ne pouvait en temps ordinaire rester longtemps au rouet, trouva ainsi le mouvement de son pied tant facilité, qu’elle se risqua à filer beaucoup plus longtemps. Il faut souligner que, lorsqu’on veut filer deux fibres de fil, deux fibres semblables de fil retordu sont en même temps filées, ce qui, sans machine, se fait difficilement ; le résultat est aussi bon que le meilleur fil d’un couvet, et surtout une fileuse ordinaire peut au moins produire autant, dans le même laps de temps, que trois de celles qui filent habituellement le mieux. Il m’a également assuré que la soie arrachée à des matériaux à fibre courte pouvait, avec ce rouet, être filée de façon si fine qu’on pouvait l’utiliser pour tisser du taffetas ».
L’inventeur a sollicité une prime royale, refusée par la Direction générale de Berlin, qui a jugé la chose impossible, alors que le rapport d’une telle machine, si son usage était généralisé, se chiffrerait en millions ». Bötticher, en « vrai citoyen du monde, verrait d’un bon œil qu’un profit général puisse être tiré de cette invention », mais il doit nourrir sa femme et ses enfants et doit veiller à leur subsistance. Il pourrait vendre facilement son invention à des Anglais, qui obtiendraient alors aisément du Parlement « un privilège de 7 ans pour la fabrication exclusive d’une telle machine. Il préfère cependant, à un prix plus bas mais de façon plus patriotique, un acheteur des États royaux ».
Alors que « la fabrication de cette machine coûte environ 2 thalers », Bötticher voudrait « vendre son invention pour 500 thalers, s’engager, sur sa conscience et son honneur, à ne communiquer à personne d’autre les caractéristiques de cette machine, proposer en même temps un moyen de les garder secrètes, même si plusieurs exemplaires en sont fabriqués, et assurer ainsi le propriétaire de l’exclusivité de sa propriété. En même temps, il se soumet à tous les essais que l’on peut juger nécessaires »…
Kant engage Friedländer à l’acquérir, à faire procéder à des essais, ou à faire connaître autour de lui cette invention : « Un tel outil doit rapporter aux manufactures, en peu de temps, amplement la somme avancée, et l’avantage doit sauter aux yeux ; je crois donc que ce même département, qui a jusqu’à présent été si sec, deviendra bientôt assez libéral pour offrir au possesseur de celui-ci dix fois le capital avancé, afin d’acheter cette machine pour l’usage public »…
Briefwechsel (München, G. Müller, 1912, t. I, p. 363) ;
Correspondance (Gallimard, 1991, p. 304).