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KANT IMMANUEL (1724-1804).
L.A.S. « I. Kant », Koenigsberg
6 novembre 1787, à David
FRIEDLÄNDER ; 3 pages in-4 ; en
allemand.
10 000 / 12 000 €
Longue lettre pour vanter une machine d’un
inventeur de Koenigsberg, source de pro-
grès, de bien-être, et donc d’amélioration
dans le domaine de la pensée, alors que
les Lumières sont attaquées
.
[David FRIEDLÄNDER (Königsberg 1750-Berlin
1834) est un banquier, négociant, écrivain
et philosophe allemand, ami et traducteur
de Moses Mendelssohn ; il jouait un rôle
éminent dans la communauté juive de Berlin.]
« Wahrend dem, daß wieder die neuer-
lichen Aufklärungsversuche allerley Einwürfe
gemacht werden, erlauben Sie mir ein sol-
ches Mittel in Vorschlag zu bringen, und
Sie zum Beförderer derselben zu erbitten,
wider welches hoffentlich niemand etwas
einzuwenden haben wird, nämlich etwas,
das die Industrie und mit ihr den Wohls-
tand, wobei denn gewöhnlich auch bessere
Denkungsart sich einzufinden pflegt, aus-
nehmend befördern kann.
Herr
Bötticher
, der hier ein Edukationsins-
titut mit sehr gutem Fortgange gestiftet hat,
und den ich als einen rechtschaffenen,
gründlichen Mann kenne, hat ein Spinnrad
ausgedacht, von dessen Effekt er in beilie-
gendem Blatte, nach seiner Bescheidenheit,
weit weniger Rühmens macht, als es wirklich
verdient. Die Probe, welche das hiesige
Polizeidirektorium damit aufsein Erfodern
machen ließ, geschah mit einer von ihnen
selbst gewählten gemeinen Spinnerin, die,
nach
einer Stunde
Übung, damit so gut als
ihrem gewohnten Spinnrade umgehen konnte
und, was besonders zu merken, da diese,
als eine gichtische Person, sonsten nicht
lange im Spinnen anhalten konnte, ihre Fuss-
bewegung hier so erleichtert fand, daß sie
sich damit weit länger fortzufahren getraute.
Merkwürdig ist besonders der Umstand, daß,
wenn man zwei Fäden Garn spinnen will, sich
zugleich von selbst zwei Fäden Zwirn, von
solcher Gleichheit, als es ohne Maschine
schwerlich angeht, und so gut als der beste
Klosterzwirn spinnen, und überhaupt, um das
mindeste anzugeben,
eine
gemeine Spinnerin
so viel, als
drei
auf dem besten gewöhnlichen
Spinnrade, in derselben Zeit fertigmacht.
Auch hat er mich versichert, daß unter den
kurzhaarigen Materialien ausgezupfte Seide
darauf so fein versponnen werden könne,
daß daraus Taffet gewebt werden könnte.
Das hiesige Polizeidirektorium schickte die in
Gegenwart ihrer Abgeordneten verfertigten
Proben an das Fabrikendepartement des
Generaldirektorii in Berlin, mit dem Ersuchen
des Erfinders, ihm dafür eine Königl. Prämie
auszuwirken; und in der Tat muss der Nutzen
einer solchen Maschine, wenn sie allgemein
in Gebrauch gebracht würde, in Millionen
gehen. Es bekam aber zur Antwort, daß,
nach der mitgekommenen, zwar freilich nicht
detaillierten Beschreibung ein solcher Effekt
für unmöglich zu halten sei, es wies auch,
als man zum zweiten Male die Wirklichkeit
desselben dagegen vorstellte, allen weiteren
Gesuch hierüber gänzlich ab.
Nun würde zwar Hr. Bötticher, als ein wahrer
Weltbürger, gerne sehen, dass allgemeiner
Nutzen aus dieser Erfindung gezogen werden
könnte; allein er hat Frau und Kind und muß
auf deren Erhaltung sehen. Auch würde
sich schon Gelegenheit finden, unter den
verschiedenen englischen Schiffskapitänen,
die hier ankommen, an einen diese Maschine
zu verkaufen, der, da in England, wenn man
eine Erfindung, deren Nützlichkeit durch
Proben bewiesen ist, aufzeigte, leicht vom
Parlament ein Privilegium auf 7 Jahre zur
ausschliesslichen Verfertigung einer solchen
Maschine erlangt wird, sie ihm abkaufte; aber
er zieht billiger und patriotischer Weise einen
Käufer in königlichen Landen vor. Zugleich
bemerke ich, daß diese Spinnmaschine hier
etwa 2 Rtlr. zu verfertigen koste.
Nun ist sein Ansinnen dieses: daß er diese
seine Erfindung an jemanden für 500 Rtlr.,
sage fünfhundert Taler, dergestalt verkaufen
will, daß er sich auf Gewissen und Ehre
verbindlich macht, niemand anders von der
Beschaffenheit derselben Eröffnung zu tun,
zugleich auch Vorschläge zu tun, wie das
Geheimnis derselben von niemand entdeckt
werden könne, wenn auch mehrere Exem-
plare davon verfertigt werden, mithin dem
Besitzer derselben den ausschliesslichen
Besitz derselben zu sichern. Zugleich
unterwirft er sich allen Versuchen, die man
hier mit ihr anzustellen nötig finden möchte,
nur, daß diese nicht aus bloßer Kuriosität
geschehen, sondern nur, wenn man vorläufig
schon über die Bedingungen einig geworden,
weil er bisher von der Neugierde des Publici
schon viel Zeitverlust erlitten hat.
Sie haben hier Ihre Verwandten. Wenn Sie
für sich oder jemand anders, der diese
Acquisition zu machen Lust hätte, die Unter-
suchung wollen anstellen lassen, so wird
sie, vornehmlich bei einem so lauteren und
offenen Manne, als Hr. Bötticher ist, auf das
pünktlichste geschehen, und die Proben
werden Ihnen dann zugeschickt werden
können.
Da bey Fabriken ein solches Werkzeug sich
für die ausgelegte Prämie in kurzem reichlich
bezahlen und der Vorteil in die Augen fallen
muß, so glaube ich, dasselbe Departement,
welches vorher hierbey so spröde tat, würde
bald freigebig genug werden, dem Besitzer
desselben das Zehnfache von seinem ausge-
legten Capital anzubieten, um diese Maschine
zum Gebrauche des Publici zu erkaufen »...
Il veut lui recommander, « alors qu’on élève
toutes sortes d’objections contre les récentes
tentatives des Lumières », une invention qui
permettrait « de favoriser considérablement
le développement de l’industrie, et donc du
bien-être, qui s’accompagne généralement
d’une amélioration dans le domaine de la
pensée ».
M. BÖTTICHER, qui a fondé à Königsberg
une maison d’éducation, et que Kant tient
« pour un homme droit et profond », a inventé
un rouet, qui a été testé par la Direction de
la Police « avec une fileuse ordinaire qu’ils
avaient eux-mêmes choisie ; après une heure
de travail, elle avait fait aussi bien qu’avec
son rouet habituel, et il est particulièrement
de 7 ans pour la fabrication exclusive d’une
telle machine. Il préfère cependant, à un prix
plus bas mais de façon plus patriotique, un
acheteur des États royaux ». Alors que « la
fabrication de cette machine coûte environ
2 thalers », Bötticher voudrait « vendre son
invention pour 500 thalers, s’engager, sur sa
conscience et son honneur, à ne communi-
quer à personne d’autre les caractéristiques
de cette machine, proposer en même temps
un moyen de les garder secrètes, même si
plusieurs exemplaires en sont fabriqués,
et assurer ainsi le propriétaire de l’exclusi-
vité de sa propriété. En même temps, il se
soumet à tous les essais que l’on peut juger
nécessaires »… Kant engage Friedländer à
l’acquérir, à faire procéder à des essais, ou à
faire connaître autour de lui cette invention :
« Un tel outil doit rapporter aux manufactures,
en peu de temps, amplement la somme
avancée, et l’avantage doit sauter aux yeux ;
je crois donc que ce même département,
qui a jusqu’à présent été si sec, deviendra
bientôt assez libéral pour offrir au posses-
seur de celui-ci dix fois le capital avancé,
afin d’acheter cette machine pour l’usage
public »…
Briefwechsel
(München, G. Müller, 1912,
t. I, p. 363) ;
Correspondance
(Gallimard,
1991, p. 304).
remarquable que cette personne, qui souf-
frait de la goutte, et ne pouvait en temps
ordinaire rester longtemps au rouet, trouva
ainsi le mouvement de son pied tant facilité,
qu’elle se risqua à filer beaucoup plus long-
temps. Il faut souligner que, lorsqu’on veut
filer deux fibres de fil, deux fibres semblables
de fil retordu sont en même temps filées, ce
qui, sans machine, se fait difficilement ; le
résultat est aussi bon que le meilleur fil d’un
couvet, et surtout une fileuse ordinaire peut
au moins produire autant, dans le même
laps de temps, que trois de celles qui filent
habituellement le mieux. Il m’a également
assuré que la soie arrachée à des matériaux
à fibre courte pouvait, avec ce rouet, être
filée de façon si fine qu’on pouvait l’utiliser
pour tisser du taffetas ».
L’inventeur a sollicité une prime royale,
refusée par la Direction générale de Berlin,
qui a jugé la chose impossible, alors que le
rapport d’une telle machine, si son usage
était généralisé, se chiffrerait en millions ».
Bötticher, en « vrai citoyen du monde, verrait
d’un bon œil qu’un profit général puisse être
tiré de cette invention », mais il doit nourrir
sa femme et ses enfants et doit veiller à leur
subsistance. Il pourrait vendre facilement son
invention à des Anglais, qui obtiendraient
alors aisément du Parlement « un privilège