ADER Nordmann. Paris. COLLECTION BRIGITTE ET ROLAND BROCA.

46 2. Es muß Ihren Anordnungen in bezug auf die Ausstattung des musikalischen Ensembles streng und genau nachgekommen werden, denn daß Sie mir für die gute Ausführung stehen, ist der einzige Grund, der mich für Eingehen auf dies ganze Unternehmen stimmt. 3. Die Szene muß mit aller möglichen Sorgfalt genau nach den Angaben hergerichtet werden, die sich in meiner Broschüre: „Über die Aufführung des Tannhäuser“ befinden, und namentlich empfehle ich auch die Dresdener Dekorationsskizzen (durch Herrn Chordirektor Fischer in Dresden zu beziehen) zur genauesten Beachtung. […] 4. Für gute Besetzung der Frauenpartien ist Sorge zu tragen, und ich empfehle Fräulein Fastlinger in Leipzig zur Venus, und Fräulein Bamberger in Schwerin zur Elisabeth. 5. Gegen Erfüllung dieser Bedingungen wird Herr Direktor Wallner von mir ermächtigt, den Tannhäuser (vorläufig in diesem Jahr) in Berlin so oft zu geben, als es ihm gut und vorteilhaft dünkt, und ich verpflichte mich, keinem andern Theaterdirektor oder sonst wem die Erlaubnis zur Aufführung des Tannhäuser in Berlin zu geben, außer einzig der Intendanz der königl. Hoftheater. 6. Herrn Direktor Wallner verpflichtet sich schließlich, mir für jede stattgefundene Aufführung des Tannhäuser in Berlin sechs Friedrichsdor als Honorar zu bezahlen, sowie nach jeder dritten Vorstellung, und endlich nach der letzten Vorstellung dieses Honorar nach Zürich an meine Adresse mir zuzuschicken. […] Sorgen Sie nun dafür, lieber Freund, daß der von Herrn Wallner gewünschte Kontrakt genau nach den angegebenen Punkten ausgefertigt und mir zugestellt werde ; erfüllt Herr Wallner meine Bedingungen, so bin ich schon durch diesen Brief an Sie gebunden, was ihm für heute wohl genügen wird. – Somit, bester Schöneck, habe ich die Sache abermals in Ihre Hände gegeben, was mir Herr Wallner gewiß nicht verübeln wird, wenn er bedenkt, daß der redlichste und bestinformierteste Theaterdirektor mich nicht zu dieser Unternehmung (die für mich so nachteilig ausfallen kann) bestimmt haben würde, wenn ich nicht – durch persönliche Bekanntschaft – Sie als musikalischen Dirigenten so vorteilhaft hätte kennen lernen, daß ich eben Ihnen mein ganzes Vertrauen schenken zu dürfen glaube»… Sämtliche Briefe, Band V, n° 147 (p. 279-282). .../...

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